Ach, wie churzen üsi Tag!
Ach, wie flieht die schöni Zit!
Alle Flüehne möcht i's chlage,
Was mer schwär am Härze lit.\
Üses Gresli isch verschwunde,
Üsi schöne Mejen oh.
D Buebe hei vom Tal dert unde
Scho Chiltblueme mit ne gno.\
Üses Mulche het brav gulte,
Üsi Chüeh si glatt u feiss.
Üses Senntum blibt ungschulte,
We me d Sach versteit u weiss.\
Als "Kuhreihen zur Abfahrt von der Alp im Herbste", von G. J. Kuhn für die 3. Auflage der "Sammlung von Schweizer Kühreihen und Volksliedern" (Bern, 1818) gedichtet und von Ferd. Huber vertont.
Unsere Wiedergabe mündlich nach der Singweise der Familie Marti, hinter der Egg, Amt Schwarzenburg, durch Hrn. Emil Balmer aufgezeichnet. Die Melodie ist nicht die Huber'sche, sondern eine volkstümlich ansprechende. Auch der Wortlaut ist vereinfacht und die Anzahl der Strophen von 6 auf 3 vermindert.
Str. 2, V. 4 Chiltblueme: Herbstzeitlose
Str. 3, V. 1 Mulche: Milchertrag.
Quelle: Im Röseligarte, Schweizerische Volkslieder