Schönster Abestärn,
O wie gsehn i di so gärn.
Wenn i di vo Witem gseh,
Düecht's mi, wenn i scho bi der wär.
Schönstes, weine nicht,
Ich bin verliebt mit dir.
Schönstes Rösli rot,
Könnt i di lieben bis in den Tod,
Könnt i di lieben e Viertelstund,
So würde mein krankes Härzeli gsund.
Schönstes, weine nicht,
Ich bin verliebt mit dir.
Schönster Tulipa,
Deine Schönheit lacht mich a,
Du bist der Schönste uf dieser Welt,
Der meinem Herzen so wohlgefällt.
Schönstes, weine nicht,
Ich bin verliebt mit dir.
Mitten in der Nacht
Hei i u mis Schätzeli der Ehbund gmacht.
Mir hei ne gmacht i 're halbe Stund,
Mir hei ne beschlosse vo Herzensgrund.
Schönstes, weine nicht,
Ich bin verliebt mit dir.
Nach einer Aufzeichnung von Hrn. J. R. Bangert in Ruchwil bei Aarberg.
Jak. Stutz "Siebenmal sieben Jahre" führt das Lied mit den Worten an: "Lassetmich ein damals (1809 oder vorher) neues Lied hier wiedergeben, dessen Melodie mir so wohl gefiel" usw. Aus Stutz' handschriftlichen Notizen hat L. Tobler I, das Lied in mundartlicher Form abgedruckt. Unsere Fassung weicht beträchtlich von den beiden Stutz'schen ab.
Die Melodie nach Erk-Böhme II, (aus der Zeit von 1820), dürfte wohl diejenige sein, die Stutz gekannt hat; sie erinnert übrigens in den auf- und absteigenden Sechzehnteln an den Emmentaler Hochzeitstanz.
Quelle: Im Röseligarte, Schweizerische Volkslieder