Of de Berge möcht i lebe,
Of de Berge möcht i si.
D Senne juchzid nüd vergebe,
's mues doch eppes loschtigs si.
Wenn de Früehlig isch dobe
Ond d Alperösli sönd cho,
Jo, do will i denn mit Freude
Mit dene liebe Chüeli goh.
Bhüet-i Gott, ihr liebe Lütli,
D Senneglogge tönid scho;
Fahr jetz wieder zue mim Hüttli,
D Chüeli chönnd enander noh.
Ond i mach mi no loschtig
Dei ufi, dei of d Weid,
Ond i juchzen au ond johle
I mim höbsche Sennechleid.
Bin i denn mit mine Chüeli
Doben of der Alpeweid,
Wenn si gräsid, ringid, springid,
Schaff i denn mit Loscht ond Freud.
Tue do melche denn ond chäse,
Loh d Chüehli us ond i,
Mache fröhlig denn mini Gschäftli
Ond bin zfriede jo debi.
Of em Bärgli möcht i blibe,
Möcht recht lang dei obe si;
Doch de Sommer flücht scho wieder,
Gohd au gär so schnell verbi.
Ach es chaltet scho ond ödet,
De Nebel chrüücht im Tal,
Ond so fahr i denn wieder abi;
Chönnd au wädli, Loben all!
Der Text lehnt sich mit den Anfangsversen an G. J. Kuhns Lied von 1818 an:
"Uf de Bärgen isch guet läbe, D Chüejer juhzenit vergebe"
und an Alois Glutz' vielleicht älteres:
"Uf em Bärgli möcht i läbe. Uf em Bärgli möcht i si; D Senne juchze nit vergäbe, s' muess doch öppis lustigs si." (Schweizer Liederbuch)
Die Singweise stammt von dem Appenzeller Lehrer Joh. Konrad Tobler (1812 - 1890) von Lutzenberg und gehört heute noch im Appenzell zu den beliebtesten.
Str. 2, V. 4 chönnd: kommen.
Str. 4, V. 8 wädli: weidli, schnell.
Quelle: Im Röseligarte, Schweizerische Volkslieder