Mir Purelüt si chäch
U geit's ein wi-n-es soll.
Hei z ässe gnue u z wärche gnue
U Gäld im Sack u Strümpf u Schueh.
Drum si mer vögeliwohl,
Vi-va-vigeli-vögeli-, wigeli-wageli-wohl.
Am erste Tag im Johr,
Do süüffle mir scho toll,
Hei Fleisch u Züpfen uf em Tisch
U göh nid wägg bis nüt me isch
U 's wird ein vögeliwohl,
Vi-va-vigeli-vögeli-, wigeli-wageli-wohl.
U isch de d Asni läär,
So metzge mir e Sau,
Hei Läberwurscht u Magewurscht,
U wisse Wi, dä löscht der Durscht
U macht ein vögeliwohl,
Vi-va-vigeli-vögeli-, wigeli-wageli-wohl.
Isch 's Ärne guet vorbi
U hei mer d Bühni voll:
De git's scho wider Fleisch und Wi,
U Schwarzes un es Glesli dri,
Das macht ein vögeliwohl,
Vi-va-vigeli-vögeli-, wigeli-wageli-wohl.
We d Garbe trösche si,
Hei mir de 's Flegelmohl,
Ui! Grüens u Düürsch u Hammespäck
U rote Wi, das ischt e Schläck
U macht ein vögeliwohl,
Vi-va-vigeli-vögeli-, wigeli-wageli-wohl.
E Märit isch au schön,
U grützt men um ne Frau:
So juzet me u schlänget d Bei
U cha me z letscht mit Eisin hei,
De wird's ein vögeliwohl,
Vi-va-vigeli-vögeli-, wigeli-wageli-wohl.
So hei mer üsi Freud
U geit's ein wi-n-es soll:
Mi wärchet wi-n-e Acherstier
U isst u treicht, 's versprängt ein schier,
U 's ischt ein vögeliwohl,
Vi-va-vigeli-vögeli-, wigeli-wageli-wohl.
Wort und Weise von Simon Gfeller unter der Aufschrift "Der Pureschläck" im Frühling 1918 dem Heimatschutztheater-Spielverein Bern gewidmet; 1920 in das Volksliederspiel "Lasst hören aus alter Zeit" (Bern, Kommisionsverlag A. Francke A.-V., jetzt Zürich, Hug & Co.) aufgenommen.
Str. 3, V. 1 Usni: Rauchfang mit Fleischgabel zum Räuchern.
Str. 6, V. 2 grützt m. u. ne F.: eigentl. = handelt man um eine Frau (das Heiraten als Geschäft betrachtet).
Quelle: Im Röseligarte, Schweizerische Volkslieder