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I ds Elsis abe wott e Floh

I ds Elsis abe wott e Floh
Nes Fueder Wi gan übercho,\

  • Derzue vom alleribeste.
    Sie steckt e Fädren uf e Huet\
  • Und nähm e strauige Seckel.

Das Spiri, Giri Giri, Margineli!

Und als sie chäm i ds Schlaraffeland,
Bim lingge Hus zur rächte Hand\

  • Da gienge die Chüe uf Stälze;
    Die Geiss' die leiti Stiefeli a.\
  • Das duechti sie au gar sältsem.

Das Spiri, Giri Giri, Margineli!

Der Esel tanzet uf em Seil,
Die Bure hei ihri Wiber feil\

  • Vo Wiehnacht bis im Meie.
    Die Chue, die flog i ds Storchenäst\
  • Und brüetet ihri Eier.

Das Spiri, Giri Giri, Margineli!

's ist just e heisse Summer gsi
Me het kei Liechtmäss chelter fri,\

  • 's ist alls im Füür erfrore.
    Du hänkt der Stall der Mantel um\
  • Und zellt de Müse d Ohre.

Das Spiri, Giri Giri, Margineli!

Die Stüehl und Bänk, die schlüege si,
Der Schaft het gschraue mörderli,\

  • Es tuet dem Tisch drab gruse.
    Der Ofe zu der Türe sprach:\
  • I hülfi mir wetti use.

Das Spiri, Giri Giri, Margineli!

Und wo die Floh das Ding het gseh,
So däicht si: Narr, was wettisch meh?\

  • Kei Chäller Wi gelt drüber!
    U chauft es Hus i Schlaraffeland\
  • U blibt je länger je lieber.

Das Spiri, Giri Giri, Margineli!

Über das Lied

Ein sog. Lügenlied, in welchem die Welt auf den Kopf gestellt wird. Wort und Weise nach Wyss Nr. 47. Zu derselben Melodie wird das Gedicht "D Bernertracht" (Vom Himmel abe chunnt e Stern) von Hans Mürset gesungen; s. dessen Herdenreihen II. Heft. Bern 1889.
Die Präteritalformen: nähm, chäm, flog, schlüege usw. deuten auf alten Ursprung.

Str. 1, Spiri: Verkleinerung von Spiere = Spierschwalbe (Mauer-, Turmschwalbe); Giri: Verkl. von Gir (Geier); Margineli viell. aus Marie und Gineli, letzteres Verkleinerung von Gina = Regina.

Quelle: Im Röseligarte, Schweizerische Volkslieder