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Heiligste Nacht! Heiligste Nacht!

Heiligste Nacht! Heiligste Nacht!
Finsternis weichet, es strahlet hienieden
lieblich und prächtig vom Himmel ein Licht.
Engel erscheinen, verkünden den Frieden,
Frieden den Menschen, wer freuet sich nicht?
Kommet, ihr Christen, o kommet geschwind,
Seht da die Hirten, wie eilig sie sind!
Eilt mit nach Davids Stadt!
Den Gott verheißen hat,
Liegt dort als Kind, liegt dort als Kind.

Göttliches Kind! Göttliches Kind!
Du, der gottseligen Väter Verlangen,
Zweig, der der Wurzel des Jesse entsprießt.
Lass dich mit inniger Liebe umfangen,
Sei uns mit herzlicher Demut gegrüßt:
Göttlicher Heiland, der Christenheit Haupt,
Was uns der Sündenfall Adams geraubt,
Schenket uns deine Huld,
Sie tilgt die Sündenschuld
Jedem, der glaubt, jedem, der glaubt.

Sünder bedenkt! Sünder bedenkt!
Zitternd vor Kälte, in Windeln gebunden,
liegt hier als Kind der gewaltige Gott.
Muss euch der Anblick das Herz nicht verwunden?
Dürft ihr die Liebe vergelten mit Spott?
Höret, wie rührend und zärtlich er spricht:
Sünder, verschmähe die Liebe doch nicht!
Sieh her, wie lieb ich dich!
Und du beleidigst mich!
Mich liebst du nicht, mich liebst du nicht!

Liebvolles Kind! Liebvolles Kind!
Reu' und Zerknirschung, die bring ich zur Gabe,
keinen Verblendungen geb ich mehr Platz.
Jesu, dich lieb ich; o wenn ich dich habe,
Hab ich den besten, den göttlichen Schatz.
Außer dir soll mich nun nichts mehr erfreun;
Denn ich verlange vereinigt zu sein
Nur mit dir, Göttlicher!
Du bist mein Gott und Herr.
Und ich bin dein, und ich bin dein.

Über das Lied

Text: Christoph Bernhard Verspoell 1829 (1810)

Quelle

Wikipedia