Guet Nacht, mis Liebeli!
Schlaf du ohni Sorge!
Ach, mir hest du ds Schlafe gnoh
U dir traumt doch nüt dervo.
Schlaf du bis am Morge!
O wie guet, dass du nit weist,
Wie mir d Backe schwiine,
Wie-n-i d im Monschiin stah,
D Chappeni de Hände ha
U vor Chummer griine!
Wie-n-ig i der chalte Nacht
Vo mim Bett uffahre
U bim Monschiin über e Schnee
Zue dim chline Hüsi gseh
Dunden a der Aare.
Aber ach, du weisch es nit,
Was ig um di lide!
Da wei d Lüt, i sötti flieh,
I söll wandre wit vo hie
U mis Eisi mide.
Ach, de wär mis Glück dahi!
Alli Freud verlore!
Nei, solang i läbe cha,
Wott ig Eisi nit verlah,
Das sig Eisi gschwore!
Gueti Nacht, mis Liebeli!
Schlaf i Gottes Name!
Hansi bättet geng für di:
"Bhüet mir Gott mis Liebeli!
Bhüet Gott Eisin!" Ame.
Von G. J. Kuhn, samt eigener Melodie in seinen "Volksliedern", 2. Ausgabe, 1819: das Gedicht stammt aber schon aus dem Jahr 1802.
Quelle: Im Röseligarte, Schweizerische Volkslieder