Es chunt mer gäng es Häseli
Z Nacht vor mis Lädeli.
Wie soll ih-n-ihm tue?
Schaff du nes wachbers Hundeli a,
Das dir das Häseli bisse cha,
Un eso tuen ihm du!
Es chunt mer gäng es Müseli
Z Nacht vor mis Hüseli.
Wie soll ih-n-ihm tue?
Schaff du-n-es guets Chätzeli a,
Das dir das Müseli fange cha,
Un eso tuen ihm du!
Es chunt mer gäng en alte Ma
Z Nacht vor mi Tür cho stah.
Wie soll ih-n-ihm tue?
Nimm du ne bi sim graue Bart
U schleipf ne hindersi d Stägen ab,
Un eso tuen ihm du!
Es chunt mer gäng e junge Chnab
Z Nacht vor mis Bett cho stah.
Wie soll ih-n-ihm tue?
Nimm du nes füürigs Chometschit
U schlach ne bis er bi der lit,
Un eso tuen ihm du!
Der Chnab isch jung und ungelehrt,
Er het der Chopf zu de Füesse gchehrt.
Wie soll ih-n-ihm tue?
Nimm du ne Stäcke oder es Schit
Und gib ihm, bis er i d Gredi lit,
Un eso tuen ihm du!
Nach zwei ähnlichen Niederschriften aus dem Kt. Bern, die einander ergänzen: einer 4-strophigen aus Guggisberg, von Hrn. Dr. Em. Friedli mit Melodie aufgezeichnet, und einer 5-strophigen aus dem Schweikhof bei Affoltern i. E., durch Hrn. Bundesrat K. Scheurer aus dem Gedächtnis aufgeschrieben. Gassmann hat, mit anderer Singweise, ein ähnliches Lied aus Luthern ("Es chond all Obe es Müüsali"). Das von L. Tobler II mitgeteilte Lied vom "bugglige Männli" aus dem Buchsgau, Kt. Solothurn ("Wenn ig in das Chucheli go") macht den Zusammenhang unseres Häseli-Liedes mit dem Kinderlied von dem märchenhaften Buckelmännchen (Zwerg oder Kobold) deutlich, wie es das Wunderhorn ("Will ich in mein Gärtlein gehn") und G. Zürcher (Kinderlied und Kinderspiel) überliefern.
Quelle: Im Röseligarte, Schweizerische Volkslieder