Du Früehlig lirisch neime lang,
Säg, witt is ganz verloh?
I ghöre no kei Vogelsang,
Bi miner Treu, es isch mer bang,
Du wellisch gar nit cho.
Es gfallt der halt deheime wohl,
Du bisch villicht verliebt,
Und wenn de wottisch witers goh,
So briegget dir dis Schätzli noh,
Und ds Scheiden isch betrüebt.
Me cha jo wieder zämecho,
Und sig's au no so wit;
Chumm, huuch is nur e bitzli a,
Mer möchte gern au Blüemli ha,
Mer hei gar langi Zit.
Was chunnt dort her vom Chrüslihag?
Wer möcht es echter si?
Der Früehlig isch's im Bluemechleid,
Und d Vögel singe, 's isch e Freud,
Der Winter isch verbi.
I ha's doch hüt zum Bethli gseit,
Du werdisch öppe cho;
Es het ihm au e Chummer gmacht,
's het nimme meh so fründli glacht -
Gott Lob, jetz bisch denn do!
Se zeig mir denn di Bluemechorb,
I möcht der öppis näh.
Do hesch de-n-e Vergissminit,
Das nimm der, säg mer was de witt,
Im Bethli will i's gä.
Dört chunnt es jo was gisch was hesch,
Mir wird es wohl und weh.
Nei lueg, wie's doch so ordli lacht
Und wie's so netti Äugli macht,
I glaub, es heig di gseh.
Lue, Bethli, was i gchromet ha,
Es Blüemli frisch und neu.
Juhe! der Früehlig isch erwacht,
Er het is schöni Blüemli gmacht,
Sie heisse: Blib mir treu!
Jo, treu muesch blibe bis in's Grab,
Denn i mach's au eso.
D Lüt möge säge was sie wei,
Das isch mir alles einerlei,
Gott wird is nit verloh.
Die Worte aus dem Schweizer Liederbuch. Der Verfasser Alois Glutz aus Solothurn. Unsere Melodie nach Frau A. Jufer-Jenzer in Bümpliz eine andere, angeblich von Ferd. Huber, in Kühnes Liedern aus der Heimat II.
Str. 4, Chrüslihag: Stachelbeerenhag
Quelle: Im Röseligarte, Schweizerische Volkslieder