's isch äben e Mönsch uf Ärde - Simelibärg!\
U mah-n-er mir nit wärde - Simelibärg!\
I mines Büelis Garte - Simelibärg!\
Das eini treit Muschgate - Simelibärg!\
Muschgate, die si süessi - Simelibärg!\
I gab's mim Lieb z versueche - Simelibärg!\
Ha di no nie vergässe - Simelibärg!\
Es si numeh zweu Jahre - Simelibärg!\
Dort unden i der Tiefi - Simelibärg!\
Das mahlet nüt als Liebi - Simelibärg!\
auch "Der Simelbärg" genannt, nach Wyss ein "sehr altes Volkslied", dem eine wirkliche Begebenheit zugrunde liege. Für das hohe Alter (etwa Anfang des 18. Jahrhunderts) spricht unsre Moll-Melodie (nach Wyss), die heute auch in der Gegend von Guggisberg durch eine Dur-Melodie verdrängt ist. Eine zweite, ebenfalls schöne Melodie, 1803 in Habkern aufgezeichnet, besitzt Herr E. Ringier-Kündig in Bern. Siehe meinen Aufsatz "Das alte Guggisbergerlied" im Schweiz. Archiv für Volkskunde, Bd XVI., S. 13 ff. Der Text nach Wyss, jedoch mit Weglassung der 3. und 12. Strophe, die (wie L. Tobler II, richtig bemerkt hat) nicht in das Reimsystem passen, übrigens auch inhaltlich besser wegfallen.
Nach Em. Friedli ("Guggisberg" S. 18 u. 284 f.) erklärt sich das "änet dem Bärg" daraus, dass Simes Hansjoggeli (Simons Sohn Hansjoggeli oder Hans Jaggeli) vermutlich auf einem Hof (vielleicht Simeli genannt) zu Wyden an der nördlichen Abdachung des Höhenzuges wohnte, der mit dem Simeliberg in N.O. anhebt und sich zum Schwendelberg und Guggerhorn erhebt, also für Guggisberg (wo Vreneli "bir Linde" zuhause gewesen sein soll) änet dem Berg.
Das Wort Simeli als Bergzuname könnte auch aus dem alten sinwel, simbel, simel = länglich rund, abgeleitet werden.
Quelle: Im Röseligarte, Schweizerische Volkslieder