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Altes Emmentaler Küherlied

Un uf der Wält si kener Lüt
Wie üser Chüejerchnabe.
Sie hei die schönste schwarze Chüeh
Und si geng lustig spät u früeh
U luege's nit vorabe.

Am Morge früeh, we's tage wott,
Gah mir ga Fueter rüste,
U mängist de am Abe scho,
Damit mer besser möge gcho,
Für Milch i d Nidle z schütte.

We de der Charre gladen ist,
Näh mir der Bigger füre
U fahre hübscheli gäge Bärn,
Gäh d Nidle schlächter weder färn.
Mir möge's gar wohl gspüre.

We scho der Anke türen ist,
Mir bruche gäng viel Nidle.
U d Chammermeitleni trinke Tee
U d Wöscherwiber Schiggeree
U mir cheu brav ufchride.

Der Anke giltet geng no viel
U d Chalber, die si bsüechig.
Drum hei mer Hosen u Schilee
Vo Samet, me het's nie so gseh,
U ds Chütteli guettüechig.

U we de Lüdere-Chilbi ist,
De ga mir eis ga schwinge
U jutzen öppen o ne chli,
U bi me Tröpfli chüele Wi
Cheu mir gar fröhlich singe.

Drum jutze mir juhe! juhe!
Die Chüejer, die hei's lustig!
Es macht e jedere, was er cha,
U blibt derbi e brave Ma
U het geng gueti Rustig.

Über das Lied

Der Text nach dem Emmentaler Joggeli 1897 Nr. 23, wo aber 5 Strophen mehr sind. Vgl. den Abdruck im Kornhauskellerbüchlein (Bern 1899). Die Melodie nach Prof. K. Geiser, im Rhythmus ziemlich abweichend von derjenigen bei Marriage-Meier.
Strophe 1, Vers 5: Und schauen deshalb nicht zu Boden, schämen uns nicht.

Quelle:

Im Röseligarte, Schweizerische Volkslieder