Alles neu macht der Mai,
macht die Seele frisch und frei.
Lasst das Haus, kommt heraus,
windet einen Strauss.
Rings erglänzet Sonnenschein,
duftend über Flur und Hain,
Vogelsang, Hörnerklang
tönt den Wald entlang.
Wir durchzieh'n Saaten grün,
Haine, die ergötzend blüh'n,
Waldespracht neu gemacht,
nach des Winters Nacht.
Dort im Schatten an dem Quell
rieselnd munter, silberhell,
Klein und Gross ruht im Moos,
wie im weichen Schoss.
Hier und dort, fort und fort,
wo wir ziehen Ort für Ort
alles freut sich der Zeit,
die verjüngt, erneut.
Widerschein der Schöpfung blüht
uns erneuernd im Gemüt.
Alles neu, frisch und frei
macht der holde Mai.
Ein Lied von H. Adam von Kamp